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Aufgrund der Unzufriedenheit mit den ökonomischen und politischen Verhältnissen (Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, Zurückdrängung des privaten Handwerks, Versorgungsschwierigkeiten) kehrten immer mehr Menschen der DDR den Rücken. Von Januar bis Anfang August 1961 wurden rund 160.000 Flüchtlinge gezählt.

In den frühen Morgenstunden des 13.8.1961, einem Sonntag, begann die DDR unter der Leitung von Erich Honecker, Ost-Berlin und die DDR gegenüber West-Berlin mit Stacheldraht und Spanischen Reitern abzuriegeln. Straßen wurden aufgerissen und Barrikaden aus Pflastersteinen errichtet. An zentralen Punkten fuhren Panzer auf. Der durchgehende U- und S-Bahn-Verkehr wurde unterbrochen. Bewohnern Ost-Berlins und der DDR wurde das Betreten West-Berlins verboten, darunter 60.000 Berufspendlern. In den folgenden Tagen ersetzten Bautrupps unter Bewachung die provisorischen Befestigungen durch eine feste Mauer.

Ab dem 23.8.1961 durften West-Berliner Bürger Ost-Berlin nicht mehr betreten. Am 20.9.1961 begann die Zwangsräumung von Häusern unmittelbar an den Grenzen zu West-Berlin. Am 17.8.1962 wurde der achtzehnjährige Ost-Berliner Peter Fechter bei einem Fluchtversuch über die Mauer von Ost-Berliner Grenzwachen angeschossen, und er verblutete.

Am 21.6.1963 erließ der Minister für nationale Verteidigung der DDR eine "Anordnung über die Einrichtung eines Grenzgebietes an der Staatsgrenze der DDR zu West-Berlin". Danach wurde innerhalb Ost-Berlins an der Sektorengrenze ein 100 Meter breiter "Schutzstreifen" gezogen, dessen Bewohner sich registrieren lassen mußten. Von der DDR-Propaganda wurde die Mauer als "antifaschistischer Schutzwall" bezeichnet.

Von September 1949 bis August 1961 fliehen 2.691.270 Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Zuletzt sind es anderthalb- bis zweitausend Menschen pro Tag, allein vom 1. bis zum 13. August 1961 fliehen circa 47.000. Da es sich zumeist um jüngere und qualifizierte Personen handelt, hat die Fluchtwelle verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft und Versorgung in der DDR. Die Zonengrenze zur Bundesrepublik wurde bereits auf auf 1.378 Kilometern in ganzer Länge mit Stacheldraht und Minensperren abgeriegelt. Berlin bildet nun das einzige Schlupfloch.


30. September: Albert Norden, Mitglied des SED-Politbüros und -Zentralkomitees, agitiert die Grenzbrigade Berlin, Skrupel zur Tötung von Menschen abzubauen: "Ihr haut alle diejenigen auf die Finger, die ihre Schweineschnauze in unseren sozialistischen Garten stecken wollen. Ihr schießt also nicht auf Bruder und Schwester, wenn ihr mit der Waffe den Grenzverletzer zu Halten bringt. Wie kann der ein Bruder sein, der die Republik verläßt, der die Macht des Volkes verrät, der die Macht des Volkes antastet. Verrätern gegenüber menschliche Gnade zu üben heißt, unmenschlich am ganzen Volk zu handeln."